Bin mal schnell Daheim
Tag 42-47: Nachdem ich Sylvie am Flughafen in Las Vegas abgesetzt habe ging es für mich alleine weiter. Nach einer Nacht im Hostel ging es am nächsten Tag mit dem Auto durch die Wüste wieder zurück nach Los Angeles. Meine ehemalige Gast Schwester Paula (bei deren Familie ich vor 11 Jahren gewohnt habe) hatte genau an diesem Tag Geburtstag. Ich hab sie gebeten ihren Eltern nichts zu sagen um meine Gasteltern überraschen zu können.
Als ich schließlich bei meiner Gastschwester (die inzwischen verheiratet und zwei wunderbare Töchter hat) angekommen bin kam nach nur kurzer Zeit auch meine ehemaligen Gasteltern vorbei. Ich war gerade mit anderen Gästen oben im Haus und als mich Nancy und Ed (meine Gasteltern) gesehen haben, gab es erstmal keine Reaktion. Nancy kam auf mich zu, gab mir die Hand und sagte: „Hi, I’m Nancy. Nice to meet you.“ Ich antwortete: „I know. I’m your German son!“.
In diesem Moment hat man Nancy im Gesicht angesehen, dass sie die Situation nicht recht einschätzen kann. Paula half ihr und meinte: „Mom, this is Manu from Germany!“. In dem Moment war alles zu spät und Nancy fiel mir um den Hals und umarmte mich herzlich. Mein Gastvater Ed kam auch zu mir und wir umarmten uns auch. Es hat sich vom ersten Moment so gut angefühlt und ich fühlte mich als wär ich seit langer Zeit wieder heim gekommen.
Anschließend ging es mit der ganzen Großfamilie zum Abendessen. Ich habe sehr viele dieser Großfamilie vor 11 Jahren schon kennengelernt, als ich mit meiner Gastfamilie in den Urlaub nach Havasu Lake gefahren bin. Ich war überwältigt wie viele mich noch kannten und mich mit „Hi Manu, it’s so good to see you again“ begrüßt haben. Leider konnte ich mich nicht an sehr viele der Anwesenden erinnern. Es waren einfach damals doch zu viele.
Endlich mal richtig relaxen
Nachdem ich ja die letzten zwei Wochen sehr viel Action hatte, war ich jetzt froh bei meiner Amerikanischen Familie etwas ruhiger leben zu können. Am Tag nach Paulas Geburtstagsfeier hatten wir tatsächlich nichts getan (außer zum Einkaufen zu gehen), wobei ich am Montag meinen Blog auf den neusten Stand gebracht hatte.
Am Abend kamen dann mehrere Freunde vorbei, die ich von vor 11 Jahren noch kannte. Ich habe mich riesig gefreut viele bekannte Gesichter wieder zur sehen und über die letzten Jahre zu sprechen, die wir uns ja kaum gesprochen und gesehen haben. Meine Gasteltern haben (mir zu Ehren) ein BBQ veranstaltet. Ich war überwältigt von all der Gastfreundschaft! Mein Gastvater hat immer wieder gesagt, dass es ohnehin mein Zuhause sei, deswegen soll ich mich doch bitte auch so verhalten als sei es mein Zuhause. Tatsächlich habe ich mich seit dem Ankommen nicht wie ein Gast, sondern wie ein Mitglied der Familie gefühlt.
Neben den Erwachsenen kam auch Heather, die damals erst 15 war und auch immer bei uns mit dabei war. Heute ist sie bereits verheiratet und wird im Dezember wohl Mutter werden. Ich muss der Wahrheit wohl ins Gesicht sehen: Ich werde alt!
Heather und ihr Ehemann haben mich anschließend übrigens noch zu einem Frozen Jogurth Laden gebracht, wo ich mir eine viiiiiel zu große (aber unglaublich leckere) Portion gegönnt habe. Ich wusste leider nicht, dass die Becher nach Gewicht bezahlt werden müssen und Heather war so nett mich auf das Jogurth einzuladen.
Mit der Familie zum Pool
Am darauf folgenden Tag hatte Paula einen Arzttermin und Nancy hat sich angeboten auf die Kinder aufzupassen. Nachdem ich sehr gerne etwas Zeit mit der Familie verbringen wollte bin ich mitgekommen um mit den Kindern, der Schwester von Nancy und deren Enkelkindern zum Pool zu gehen bevor Paula dann zum Arzt ging. Wir haben dort recht viel Zeit verbracht und ich habe sehr gerne etwas auf die kleine Abby (die ältere Tochter von Paula) aufgepasst. Die kleinere Tochter (Audrey) ist noch sehr klein weswegen ich der Mutter den Vortritt im Wasser gelassen habe.
Als es dann zum Mittagsschlaf für die Kinder ging und Paula ihren Arzttermin hatte, ging es auch für mich ins Land der Träume. Ich muss in den letzten Tagen/Wochen deutlich mehr Action gehabt haben als ich dachte, denn ich fiel in einen eineinhalb stündigen Schlaf und hab weder gemerkt, dass Paula gegangen ist noch dass sie wieder zurück gekommen ist.
Am Abend ging es dann mit der Familie noch schön in ein BBQ Lokal zum Abendessen. Ich hatte irgendwann wieder Abby neben mir und wir haben zusammen etwas quatsch gemacht.
Anschließend hatte Paula die Idee zu einem Shaved Icecream Laden zu gehen, da es dort eine sehr gute Variante von Root Beer Float geben sollte (das ist eigentlich Root Beer mit Vanilleeis). Dort gab es das Ganze allerdings nicht „traditionell“ sondern in Shaved Ice Variante.
Wandern in den Canyons von Los Angeles und alte Freunde
Am nächsten Morgen hat mich meine Gastmutter Nancy mitgenommen um in den Canyons von Los Angeles zu wandern. Wir sind bereits vor 7 Uhr morgens aus dem Haus gegangen, da es auf dem Wanderweg (ohne Schatten) gegen Mittag zu heiß werden würde. Wir sind dann etwa zwei Meilen den Berg hoch gewandert und anschließend zwei Meilen wieder zurück zum Auto. Die Wanderung hat uns mit einem schönen Blick über das San Fernando Valley und guten Gesprächen belohnt.
Ich habe mich vor einigen Tagen mit einer Deutschen Freundin kurzgeschlossen, die ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Inzwischen ist sie Stewardess und bereist die ganze Welt durch ihren Job. Gestern erst ist sie in Los Angeles gelandet und hat sich auch gleich ein Auto gemietet gehabt. Wir hatten vor uns nach vielen Jahren mal wieder zu treffen (man muss dafür ja auch nur einmal um den halben Planeten fliegen) und den Tag am Pool meiner Gastfamilie zu verbringen.
Am Abend vorher habe ich ja das Shaved Ice Rootbeer gegessen. Meine Gastmutter Nancy hat – nachdem ich sagte ich hätte noch gar kein „traditionelles“ Rootbeer Float gehabt – mir für den Abend ein Root Beer Float versprochen.
Ich weiß, dieser Eintrag ist insgesamt nicht sehr spannend. Aber ich kann euch sagen dass ich es so genieße viel NICHTS zu tun gerade. Ich sitze auf der Couch mit meinen Gasteltern und habe keine wechselnden Orte für die paar Tage. Es ist genau das was ich jetzt brauche und will.
Und dann ging es noch zu Granny
Es ist der Tag des Abschieds gekommen. Schon beim Aufstehen habe ich diese Schwere gefühlt und war traurig, dass die schöne (und kurze Zeit) mit meiner Amerikanischen Familie schon wieder zu Ende sein sollte. Um mich aufzumuntern hat meine Gastmutter Nancy French Toast (hörst du Anne!) für mich gemacht.
Anschließend musste ich auch schon meinen Rucksack packen und wir sind auf dem Weg zum Flughafen noch bei meiner amerikanischen Großmutter (also Nancys Mutter) vorbei gefahren. Ich habe sie vor 11 Jahren nicht kennengelernt, aber sie kannte schon viele Geschichten von mir. Außerdem ist sie unglaublich agil mit ihren 99 Jahren.
Vom Glück verlassen?!
Ich sitze gerade im Flughafen und warte darauf dass mein Flug nach Hawaii geht. In den zwei Wochen in denen ich mit Sylvie unterwegs war klappte einfach alles wie am Schnürchen. Inzwischen hat mich mein Glück etwas verlassen: Mein Flug hat erstmal Verspätung (ich hätte schon längst abheben sollen und das Flugzeug steht immer noch nicht da) und was noch viel schlimmer ist ist dass ich wohl meine GoPro verloren habe. Nachdem ich das Auto bei der Autovermietung zurück gegeben habe, habe ich mich geschickt um zu Paulas Geburtstag kommen zu können. Dabei habe ich wohl die Kamera im Auto liegen lassen.
Naja, aber auch solche kleineren Unglücke gehören zum Reisen dazu! Ich bin gespannt was die nächste Woche Hawaii und anschließend Japan für mich bereit hält. Und bis dahin halte ich es wie die bei Star Trek: Unendliche Weiten (…) Die Enterprise dringt dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Ich entdecke jetzt eine Insel, die ich nie zuvor gesehen habe!
Toll, dass so alte Kontakte noch nach über 11 Jahren einfach so wieder warm werden.
Wenn ich deinen Beitrag lese, kommt es mir vor, als hättest du überwiegend gegessen und getrunken.
Ja, ich fand auch unglaublich toll wie nach so langer Zeit alles so schnell wieder zurück war!
Ich hab in der Zeit mit Sylvie viel abgenommen, weil wir wirklich jeden Tag unglaublich viel unternommen haben. Während den wenigen Tagen, in denen ich in LA bei meiner alten Gastfamilie war, habe ich tatsächlich zugenommen 😉
Meiner Bikini-Figur hier auf Hawaii war das zwar nicht sehr zuträglich, aber was solls: Ich bin im Urlaub 😀
Dann hättest du ja auch ein Bikinifoto von dir auf Hawai posten Können!
Hab ich doch 😛 Schau mal in den ersten Hawaii-Beitrag nach 😉
(Unterm Wasserfall)
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Waren deine Gasteltern die mit dem riesigen Haus, bei denen alle mal eingeladen waren zu ner großen Party? Rein vom Pool her könnte das sein (der sieht ja riesig aus in dem Foto), aber ich bin mir nicht mehr sicher.
Tut mir leid, dass du Sachen verloren hast. Ich bin mir zwar sicher, dass ich jetzt im Anschluss Beiträge lesen, bei denen du dich so viel über andere Sachen freust, dass das nicht mehr soo wichtig ist, aber es ist halt trotzdem ein scheiß Gefühl wenn man merkt, dass man was nicht mehr hat. Ich freue mich auf das Bikini-Foto. 😉
Ja, ich glaube das waren sie. Es gab damals eine riesen Party bei der Gastfamilie wo mein Vater untergebracht war (das war eine Familie mit Indischen Wurzeln) und dann gab es glaube ich eine Feier nur für die Jugendlichen bei meiner Gastfamilie. Damals hat mein Gastvater (Ed) für alle Burger gegrillt 😀
Naja, das mit der Kamera war halt wirklich blöd. Ich hab die Kamera kaum verwendet und hätte sie jetzt dann in Hawaii gut gebrauchen können. Aber das soll meine Reise nicht negativ beeinflussen. Ich reise für mich, nicht unbedingt für die Bilder 🙂
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