Eine Woche Roadtrip
Tag 35-41: Liebes Tagebuch, lieber Blog, liebe Familie, liebe Freunde, ich habe jetzt seit über einer Woche keinen Eintrag mehr veröffentlicht und das nicht weil ich nicht mehr über meiner Erlebnisse berichten möchte. Nein, es war viel mehr so dass ich zu viel erlebt habe und kaum Zeit hatte einen Beitrag zu verfassen (übrigens sitze ich an einem Beitrag um die 3 Stunden [dieser hier hat mich jetzt 5 Stunden gekostet]). Die letzte Woche, über die ich in diesem Post schreiben möchte, war voller neuer Eindrücke und Erlebnisse. Ich möchte am liebsten keine Sekunde der Zeit vergessen, weswegen ich (hoffentlich) hier alles sehr detailiert berichten möchte.
Nachdem Sylvie und ich über den Pacific Coast Highway schließlich in Los Angeles angekommen sind und das Auto am Flughafen Burbank abgegeben hatten, wurden wir von unseren Freunden abgeholt.
Ich wurde von Rachel und ihrer Familie in einem gigantischen Truck abgeholt (Rachel kenne ich von meinem USA Aufenthalt von vor 11 Jahren), wobei Sylvie von ihrer Freundin Lana abgeholt wurde. Sylvie und Lana kennen sich via E-Mail seit vielen Jahren, jetzt ist es das erste mal dass sich die beiden persönlich begegnen.
Für den nächsten Tag hat Rachel Tickets für das Science Center organisiert. Im California Science Center steht (wie in Washington D.C. auch) ein Space Shuttle. Das ganze Science Center ist sehr schön um Kindern und Jugendlichen die verschiedenen Wissenschaften näher zu bringen.
Anschließend gab es Mittagessen in einem Restaurant das „French Dip“ Sandwiches verkauft. Der „French Dip“ ist dabei eine Soße mit dem das Sandwich getränkt wird. Einfach guuuuuut!
BBQ Party und dann mal schnell zu den Universal Studios
Am nächsten Tag gab es bei Rachel und ihrer Familie eine BBQ Party für Freunde und Kollegen. Ich hatte das Glück zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Das Fleisch war super zart und ich habe immer wieder davon genascht, auch wenn Rachel gerade etwas für einen anderen Gast vorbereitet hat.
Nachdem alle so gegen 17 Uhr gegangen sind, war es an der Zeit den nächsten Tag zu planen. Sylvie und ich hatten vor am nächsten Tag in die Universal Studios zu gehen. Wir wollten beide schon früh los und ich hätte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln etwa 2,5 Stunden gebraucht um dort hin zu kommen. Deswegen hat mir Lana (Sylvies Freundin) angeboten, dass ich die Nacht auch bei ihr verbringen kann, da sie uns dann am nächsten Morgen direkt zu den Universal Studios fahren könnte.
Josh (Rachels Ehemann) war dann so nett und hat mich spät Abends einmal quer durch die Stadt gefahren (Luftlinie 42 km). Ich habe mich oft bedankt, aber für Josh war das als würde er mal eben ums Eck fahren. Die Maßstäbe in den USA sind einfach Andere.
Am nächsten Morgen hat uns Lana ihre Arbeit gezeigt. Sie arbeitet für eine Firma, die Filmtrailer produzieren. Es war interessant ein Hollywood Unternehmen mal von Innen zu sehen.
Nachdem wir eine Firmenführung bekommen hatten und Sylvie ihren vorher gekauften Bagel mit Cream-Cheese versorgt hatte, ging es dann direkt weiter zu den Universal Studios.
Ich war vor 11 Jahren bereits in den Universal Studios hier in Hollywood und habe mich sehr auf die „Back to the Future“ Attraktionen gefreut. Leider musste ich feststellen, dass es die „Back to the Future“ Geschichten nicht mehr gab. Stattdessen wurde daraus eine Simpsons Attraktion. Ich muss gestehen, dass ich nicht wusste ob ich mich darüber freuen sollte oder eher traurig darüber war dass es „Back to the Future“ hier nicht mehr gibt.
Naja, ich denke ich freue mich!
Wer mich kennt der weiß was für ein großer Simpsons Fan ich bin! Ich bin entweder rumgelaufen und habe den Duff Beer Song gesungen oder wie ein aufgeschrecktes Huhn mit „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott!“ durch die Gegend gerannt. Obwohl Sylvie nicht besonders an den Simpsons interessiert ist, war sie mit mir in dem Fahrgeschäft und sie hat es offensichtlich sehr genossen (wobei ich nicht weiß ob sie über mich gelacht hat oder über die Simpsons Witze ansich).
Neben der Simpsons Attraktion gabs noch viele andere Fahrgeschäfte. Sylvie sagte mir vorher dass sie gerne alles ausprobiert, aber sie hat Angst vor dem Gefühl des freien Falls. Zudem ist sie ein großer Jurassic Park Fan und wollte unbedingt das Fahrgeschäft dort ausprobieren. Blöderweise ist es noch genau das Selbe wie vor 11 Jahren und ich weiß genau, dass dort dann der freie Fall kommt. Allein die Stunde in der Warteschlange war schon sehr unterhaltsam, da ich eine kleine, aufgeregte Französin neben mir stehen hatte, die immer wieder versucht hat sich selbst zu beruhigen.
Neben den Jurassic Park Fahrgeschäft sind wir dann noch in das Shrek 4D Kino (nicht so berauschend), ins Transformer Fahrgeschäft (mit Abstand die Beste Attraktion), ins Despicable Me Fahrgeschäft (sehr lustig) und in The Revenge of the Mummy (sehr schnell) gegangen. Wir hatten jeweils in der Regel mehr als eine Stunde in der Schlange zu warten und hatten deswegen auch viel Zeit uns zu unterhalten. Es war wirklich ein Glück dass wir uns so gut verstanden haben, sonst hätte die Zeit in der Warteschlange sich wohl sehr, sehr lange angefühlt.
Neben den Attraktionen ansich hat mir am Besten gefallen, wie Sylvie nach den Jurassic Park Fahrgeschäft einfach aufgehört hat sich zu bemühen nicht schreien zu wollen. In jedem Fahrgeschäft hatte ich eine schreiende Französin neben mir sitzen und ich hab mich köstlich amüsiert.
Rachel und Josh sind dann gegen Nachmittag auch mit ihrem kleinen Emerson in die Universal Studios gekommen. Leider war Emerson zu klein und Rachel schwanger, weswegen sie nicht viel mit in die Fahrgeschäfte gekommen sind. Sie waren aber so nett mich und Sylvie anschließend zum Flughafen LAX zu fahren, damit wir dort unser Auto für die nächste Woche abholen können. Es gab immerhin ein Abschiedsfoto, denn (Tradition ist Tradition) ich hatte vorher vergessen ein Foto gemeinsam zu machen.
Ein neuer Roadtrip beginnt
Nachdem wir unser Auto hatten sind wir zurück zu Lana gefahren und hatten glücklicherweise einen Parkplatz fast direkt vor der Haustür gefunden (unsere Glückssträhne riss einfach nicht ab). Es war Lanas und Sylvies letzter Abend weswegen ich nicht entscheiden wollte was wir zusammen machen. Im Endeffekt ist es aber dann darauf hinaus gelaufen, dass wir eine Pizza bestellt haben und einen Film geschaut (World War Z).
Am nächsten Morgen begannen Sylvie und ich unseren Roadtrip ganz Standesmäßig mit einem Amerikanischen Frühstück. Wir sind ins IHOP (International House Of Pancake) gegangen. Wir hatten beiden riesen große Portionen und hatten einen heiden Spaß zusammen zu essen. Während wir gegessen haben habe ich Sylvie versucht etwas deutsch beizubringen und im Gegenzug hat sie mir versucht Französisch beizubringen (nicht von besonders großem Erfolg gekrönt). Immerhin konnte sie danach „Du gefällst mir!“ sagen und ich hab versucht „Je te trouve tre belle!“ heraus zu bekommen.
Nachdem ich bezahlt hatte und mir ein kleines Missgeschickt mit der Toilettenspülung passiert ist, haben wir fluchtartig das IHOP verlassen (natürlich hatte ich vorher bescheid gesagt) und damit unseren Roadtrip begonnen.
Unser Ziel hieß an diesem Tag Big Bear Lake, eine Gegend die im Winter doch tatsächlich zum Skifahren genutzt wird. Wir hatten dort ein Hostel gebucht und waren deutlich zu früh dort. Der Besitzer des Hostels (man nannte ihn Sergeant) war so freundlich uns eine Wanderkarte zu geben und ein paar Tipps wo wir hinwandern könnten. Er hat uns empfohlen den „Castle Rock Trail“ zu begehen, da man dort zu einem Felsen kommt von dem man einen sagenhaften Blick über den See haben soll.
Oben angekommen haben wir die Aussicht und die Atmosphäre in uns aufgesogen! Wir blieben geschlagene zwei Stunden auf dem Felsen sitzen und haben uns sehr gut unterhalten. Es waren sehr tiefe Gespräche und nach den Stunden da oben fühlte es sich so an als ob wir uns seit Jahren schon kennen würden. Gespräche können einfach eine Freundschaft formen und ich denke diese Momente dort oben auf dem Felsen haben unsere Freundschaft maßgeblich beeinflußt.
Nachdem wir unsere „Wanderung“ beendet hatten und zurück im Tal waren, haben wir noch etwas Zeit am See verbracht und Postkarten geschrieben. Die Abendsonne hat alles in ein sehr schönes Licht getaucht und kurz vor Sonnenuntergang sind wir im Hostel wieder angekommen. Wir waren beide sehr müde und sind bereits gegen 21 Uhr eingeschlafen.
In dieser Nacht haben wir beide nicht besonders gut geschlafen. Ob das an der Höhenluft (der Big Bear Lake liegt auf 2300 Meter Höhe) oder an den Hostelbetten lag kann ich nicht sagen. Jedenfalls waren wir beide am nächsten Tag etwas gerädert. Nichts was man allerdings nicht mit einem guten Frühstück richten könnte.
Sergeant hat uns noch einen Tip für ein gutes Frühstück in Big Bear Lake gegeben. Wir sollten zum „Little Teddybear“ gehen und uns dort den Bauch vollschlagen. Gesagt, getan! Wir sind in einem sehr schönen Restaurant/Diner angekommen und hatten mal wieder einen heiden Spaß beim Frühstücken.
Am heutigen Tag sollte es noch nach Las Vegas gehen. Wir haben also noch schnell dem großen Teddybär auf Wiedersehen gesagt und sind dann quer durch die Wüste Richtung Las Vegas gebraust.
What happens in Vegas stays in Vegas
Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit durch die Wüste gefahren sind haben wir irgendwann den schlechten Schlaf von letzter Nacht gemerkt. Wir haben uns beide etwas angezickt und saßen schließlich im Auto schweigend nebeneinander. Nach nur kurzer Zeit mussten wir ohnehin an eine Raststelle fahren und haben die Gelegenheit genutzt nochmal darüber zu reden warum wir uns jetzt Gegenseitig auf die Nerven gingen. Es war unglaublich wie gut und einfach wir uns wieder vertragen konnten ohne dass ein großes Fass aufgemacht werden musste. Ich schreibe nur darüber weil auch diese Situation bezeichnend für unsere Freundschaft war, die wir über die gemeinsame Zeit aufgebaut hatten: Einfach alles ging sehr einfach, mühelos und sehr harmonisch.
Nachdem wir uns wieder vertragen hatten und den Schlafmangel für unsere Situation ausgemacht hatten erreichten wir schließlich Las Vegas. Wir checkten in unserem Hotel ein und beschlossen direkt in den Pool zu gehen und anschließend ein kleines Nickerchen zu machen bevor wir auf den Strip gehen.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, ging es dann ab an den Strip. Ich war anfänglich einfach begeistert von all dem Leben, Lichtern und Möglichkeiten hier. Nachdem wir aber etwa 6 Stunden den Strip auf und ab gelaufen sind war es mir aber schließlich dann doch viel zu viel! Ich bin ruhig geworden und wollte nur noch in das Hotelzimmer zurück. Weg von all den Leuten und geräuschen. Bis dahin war es aber eine super Erfahrung! Wir haben uns Cocktails geholt und haben einen (American Size) Shot gegönnt.
Meine Güte ist der Grand Canyon groß
Wir hatten beschloßen am nächsten Morgen nach dem Checkout bei einem Supermarkt vorbei zu fahren und etwas zum Essen auf dem Weg zu besorgen. Damit hatten wir insgesamt nicht viel dabei, uns war allerdings nicht bewusst was das für den Tag zu bedeuten hatte.
Auf dem Weg von Las Vegas zum Grand Canyon kommt man direkt am Hoover Dam vorbei, also perfekt um mal eben anzuhalten und ein paar Bilder zu machen.
Anschließend ging es weiter Richtung Flagstaff wo wir unser Hotel für die nächste Nacht hatten. Die Autofahrt war schier endlos und nach einizger Zeit hat uns der Hunger heimgesucht. Bis wir schließlich in Flagstaff unser Hotel gefunden hatten, hatten wir beide unsere gute Laune schon etwas verloren gehabt. Sylvie wurde schnell von mir genervt und ich habe auch gemerkt wie ich meine Geduld langsam verloren hatte.
Der ursprüngliche Plan war eigentlich dass wir erst zum Grand Canyon fahren (nochmal eine weitere Stunde) und dann etwas essen. Ich hab aber beschlossen, dass ich keine Lust habe mit einer quängeligen Französin zum Grand Canyon fahren möchte. Deswegen sind wir bei einem Drive-In Burger Laden stehen geblieben und haben wohl den besten Burger gegessen, den wir je gegessen haben.
Kaum war der Hunger gestillt waren wir beide wieder bester Laune und haben wieder viel gelacht und uns gut unterhalten. So ein leerer Magen schlägt nunmal doch stark auf die Laune.
Am Grand Canyon angekommen waren wir beide sprachlos! Die Farben, die Größe, die Atmosphäre! Wir sind etwas über eine Stunde am Rand der Schlucht gestanden und haben beide kaum ein Wort gesprochen außer „WOW“! Sylvie erzählte mir später, dass sie eine Gänsehaut hatte und mir ging es nicht anders. Es war ein ganz besonderer Moment und ein ganz besonderer Ort. Wir waren beide gemeinsam am Canyon, aber irgendwie waren wir auch alleine dort, verloren in der Weite. Ich finde leider keine Worte um den Grand Canyon und diesen ersten Eindruck angemessen beschreiben zu können. Es war einfach nur „WOW“!
Zurück im Hotel hatte ich immer noch (oder wieder) Hunger! Es war kurz nach 22 Uhr und ich wollte den gleichen Burger nochmal essen, den ich schon vorher gegessen hatte. Leider musste ich feststellen, dass sowohl der Burgerladen, als auch Subway bereits um 22 Uhr schließen. Mir blieb nichts anderes übrig als bei Pizza Hut mir noch eine Pizza zu bestellen. Die war unglaublich reichhaltig und ich hatte noch für zwei Tage etwas zu Essen immer bei mir.
Endlich wieder wandern
Wir wussten dass wir am nächsten Tag wieder zurück nach Las Vegas fahren mussten, denn Sylvie hatte dort ihren Flug gebucht um ihren Freund in Chicago besuchen zu können. Da wir aber beide am Grand Canyon noch wandern wollten beschlossen wir bereits um 6 Uhr aufzustehen um dann noch mehrere Stunden am Grand Canyon verbringen zu können. Wir hatten vom Hotel ein (sehr kleines) Frühstück erhalten und sind dann pünktlich um 7 Uhr losgefahren. Als wir am Grand Canyon angekommen sind, hat das Wetter uns gleich gezeigt, dass es heute nicht so recht mit uns spielen möchte. Die Wolken waren gigantisch und Sylvie hat beschlossen am Visitor Center noch einen Plastik Ponyo zu kaufen.
Nun dachten wir dass wir gut ausgestattet sind und haben beschlossen den Bright Angel Trail zu begehen. Mit dem Bus ging es zum Startpunkt und die Wolken sind auch aufgerissen. Es war mal wieder ein unglaublich beeindruckender Anblick der sich uns auf dem Weg hinab in den Canyon bot. Die Wanderung war offiziel für 4-6 Stunden ausgelegt, wir hatten die Wanderung innerhalb von 3,5 Stunden absolviert und mussten mal wieder feststellen, dass wir wohl sportlicher sind als manch Andere die diese Wanderung bestreiten wollen.
Nach etwa drei Meilen (und ca. 650 Höhenmetern) erreichten wir das „Three Miles House“. Dort haben wir einen Punkt gefunden, der an drei Seiten steil bergab ging aber eine wunderbare Aussicht über das Tal bot. An dieser Stelle haben wir Pause gemacht und unsere Essen gegessen und einiges an Wasser getrunken. Inzwischen ist es nämlich schon recht warm und sonnig geworden.
Nachdem wir gestärkt waren ging es zurück an den Aufstieg. Wir hatten geplant dass wir für den Aufstieg etwa doppelt so lange brauchen werden wie für den Abstieg. Es hat sich am Ende rausgestellt, dass wir sogar schneller wieder zurück gekommen sind als nach unten. Das lag vor allem daran, dass wir keine Fotopausen mehr eingelegt haben.
Als wir etwa auf halben Weg waren, haben wir die interessanten Wolkenformationen bewundert. Wir sind in dem Moment nicht darauf gekommen, dass das bedeuten würde dass es bald zu regnen beginnt. Als wir zu dreiviertel wieder zurück waren begann allerdings ein richtig starker Gewittersturm. Einmal hat mich eine Windböhe erwischt und ich wurde ziemlich stark Richtung Abgrund geweht. Viel schlimmer ist aber dann der Regen geworden, der von oben immer wieder Steinlawinen herabgespült hat. Es ist zeitweise sogar richtig gefährlich geworden und uns haben einige Steine ordentlich erwischt. Wir haben es dann aber nach oben geschafft und hatten ein Motto für den Tag gefunden: „Wet and happy!“
Eigentlich hatten wir noch Zeit eine weitere Wanderung zu unternehmen. Nachdem wir aber beide sehr nass geworden sind und das Wetter nicht den Eindruck gemacht hat als ob es bald besser werden würde, haben wir beschlossen schon früher nach Las Vegas zu fahren und dort noch ein paar Stunden gemeinsam zu verbringen bevor es zum Flughafen geht.
Kurze Side-Story zu meiner Ausrüstung: Ich wusste ja schon vorher dass meine Schuhe wasserdicht sind. Jetzt weiße ich dass sie in beide Richtungen wasserdicht sind! Nachdem der Regen an meinem Bein entlang gelaufen ist, wurde er von meinen Schuhen aufgefangen und ist dort nicht wieder raus gekommen. Beim Umziehen konnte ich dann das Wasser aus dem Schuh giesen (und ich rede nicht von ein paar Tropfen!).
Abschied nehmen
Nachdem wir recht früh wieder zurück in Las Vegas waren, habe ich schon früher im Hostel eingecheckt. Wir hatten noch etwas Zeit und sind dann zurück an den Strip gefahren. An der Rezeption im Hostel haben wir den Tipp erhalten ins Stratosphere Casino zu gehen und dort nicht direkt zur Aussichtsplattform zu wollen, sondern in die Bar die ebenfalls oben im Turm ist. Somit konnten wir uns die 20$ sparen und hatten eine sagenhafte Aussicht über das nächtliche Las Vegas.
Anschließend sind wir dann wieder zurück in die Mitte des Strips gefahren und haben Ewigkeiten damit verbracht einen Parkplatz zu finden (bzw. die Einfahrt fürs Selfparking). Wir sind traditionell zu Ketchups gegangen und haben dort einen Burger gegessen. Langsam ist meine Stimmung etwas schwermütiger geworden, denn der Abschied stand kurz bevor. Ich habe mich in den letzten zwei Wochen zwar immer wieder von Menschen verabschieden müssen, aber dadurch dass Sylvie mit mir gereist ist war der Abschied halb so wild.
Meine Melanchonie wurde aber dann schnell durchbrochen als Sylvie nochmal das Flugticket anschaute. Es stand dort Freitag, 12:35 am! Inzwischen war es aber schon Freitag 10 pm und nach Mitternacht ist nicht mehr Freitag sondern Samstag. Wir sind daraufhin so schnell es ging zum Flughafen gefahren und mussten feststellen, dass sie tatsächlich ihren Flug um einen Tag verpasst hatte. Es blieb ihr nichts anderes übrig als einen neuen Flug für diese Nacht zu buchen.
Ich war beeindruckt wie gut Sylvie mit der Situation zurecht gekommen ist. Klar war sie anfänglich sehr frustriert aber nach einiger Zeit sagte sie sich selbst dass es „nur“ Geld ist und dieser Trip deswegen kein deut schlechter geworden ist.
Nun ging es aber entgültig ans verabschieden. Wir hatten noch etwa 20 Minuten bevor sie durch die Sicherheitskontrollen gehen musste. Wir setzten uns in eine Sitzgruppe und sprachen über die vergangen zwei Wochen und wie gut wir uns inzwischen kennengelernt haben. Wie gut wir uns lesen könnten und dass wir beide hoffen den Kontakt aufrecht erhalten zu können.
Ich habe ihr hier mein Versprechen gegeben (unter der Vorraussetzung dass wir so lange Kontakt halten werden): Meine letzte Station bevor ich zurück nach Deutschland komme wird Paris werden! Der Abschied viel mir unglaublich schwer.
Anschließend bin ich zurück in mein Hostel gefahren. Ich mag diese Stadt nicht wirklich…
Schöner Text, schöne Bilder, guter Beitrag 😉
Mensch Roman, altes Haus,
ich wusste garnicht dass du hier auch mitliest 😉 Ich freu mich aber!
Danke fürs Feedback! Es war eine wirklich schöne Zeit! Und jetzt werden mich neue Abenteuer bald auf Hawaii erwarten 🙂
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Mach dir mal keine Sorgen darüber wieviel du hier schreibst. Ich denke den meisten Lesern ist klar wieviel Aufwand das ist und außerdem liest man so nen Bericht ja auch nicht in wenigen Minuten. Ich hab jedenfalls immer Vorfreude auf den nächsten Beitrag und das ist doch gut.
Ich find es schade, dass es die „Back to the Future“-Fahrt nicht mehr gibt. Ich fand zwar „Terminator 3D“ beeindruckender, aber gerade jetzt, wo „Back to the Future“ 30 Jahre alt wird und wir sozusagen in der Zukunft des Films leben (die selbstschnürenden Turnschuhe kommen dieses Jahr echt raus), wäre es doch cool die beiden Jahre zu vergleichen.
Auf deinen Fotos sieht der Grand Canyon auch einfach nach „Wow!“ aus. Ich find die Wolken und das durchscheinende Sonnenlicht toll. Bei uns war damals Schneesturm und man konnte grad mal ein paar Meter weit schaun. Wir haben dann ne tolle Wanderung gemacht, aber sowas wie du haben wir nicht gesehen.
Auf den Felsen hätte ich mich wohl nicht getraut. Ich genieße meine Höhenangst zwar meistens und raufgegangen wäre ich auch noch, aber dann wäre ich wahrscheinlich dort sitzengeblieben bis mich ein Hubschrauber rettet.
Diese AM/PM-Sache find ich auch bei den 12-Uhr-Angaben immer nervig. Vor allem, weil es nicht einheitlich ist und man nie so genau weiß ob Mittag oder Mitternacht gemeint ist. Hier in Deutschland, wo Zucht und Ordnung herrscht, haben wir den Luxus, das sogar mit drei Angaben zu unterscheiden. 😉
(Tut mir leid für den langen Kommentar.)
Bitte entschuldige dich doch nicht für den langen Kommentar! Ich freu mich immer wenn du schreibst 🙂
Ja, das mit dem „Back to the Future“ fand ich schon schade. Aber wenn ich es richtig im Kopf hatte war schon damals die „Grafik“ nicht mehr ganz tau frisch. Von daher wirkt das ganze jetzt mit dem Simpson Fahrgeschäft viel moderner. Auch wenn du recht hast, gerade jetzt beim 30 Jährigen Jubiläum wäre es doch toll nochmal das ganze zu erleben.
Auf dem Felsen beim Grand Canyon war Sylvie auch nicht mehr ganz so entspannt. Während das Foto von uns gemacht wurde als wir beide am Abgrund stande hat sie mir etwas gepresst gesagt „Don’t! Touch! Me!“. Sie hat sich also auch nicht so ganz wohl da gefühlt.
In Deutschland haben wir drei Angaben? Was meinst du?
Ich war da am Flughafen so unglaublich beeindruckt von der Reaktion von Sylvie. Wenn ich jetzt an den Moment zurückdenke (inzwischen ist es über einen Monat später und ich sitze hier in Hiroshima in Japan), dann vermisse ich die Zeit schon etwas.
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