Über die Nordinsel mit den „paarenden Delfinen“
Tag 166-172: Nachdem ich von der Bay of Islands wieder zurück in Auckland war, ging es jetzt weiter mit einer neuen Gruppe Richtung Süden bis nach Wellington. Nachdem in kurzer Zeit hier sehr viel passiert ist versuche ich die Ereignisse nach Tagen sortiert wieder zu geben.
Tag 1: Nach Cathedral Cove und Hot Water Beach
Der Tag begann mit einer vermeintlichen guten Tat von mir: Als wir im Hostel auscheckten kamen wir im zweiten Stock bei einem Mädl vorbei, das mit vielen, vielen Taschen auf einen freien Aufzug wartete. Nachdem zu der Zeit fast alle auscheckten waren die Aufzüge immer voll und ich bot ihr an einen Teil ihrer Taschen die Treppen herunter zu tragen. Gesagt, getan! Auf dem Weg nach unten erzählte sie mir, dass es eigentlich die Taschen ihrer Schwester sind.
Unten angekommen kam nach einiger Zeit ihrer Schwester dazu und sie sagte ihrer Schwester dass sie sich bei mir bedanken sollte. Sie tat es nicht und ich dachte mir was für eine blöde Französin das denn nun ist. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich mich mit beiden während meines Trips richtig gut anfreunden werde.
Es ging dann jedenfalls mit der gesamten Gruppe im Bus Richtung Hahei, wo ich bereits vor über einer Woche mit meiner Mutter und Michaela war. Von dort aus ging es dann zum Hot Water Beach und zur Cathedral Cove. Da ich mich hier schon etwas auskannte wollte ich unbedingt wieder zurück zur Klippe gehen, die ich letzte Woche in der Nähe von Cathedral Cove gefunden hatte. Erstmal gings aber mit der gesamten Gruppe allerdings zum Hot Water Beach.
Nachdem wir uns dort mit Schaufeln verausgabt und die Gruppe erstmals etwas zusammengeführt haben, ging es nach kurzer Zeit auch weiter zur Cathedral Cove. Es war doch sehr anders die Cathedral Cove – die ich beim letzten mal alleine besucht habe – jetzt mit der ganzen Gruppe zu besuchen.
Diesmal war ich zum Glück aber bei Ebbe dort sodass wir alle auf die andere Seite der Cathedral Cove gehen konnten.
Als ich das letzte mal hier war, war es etwas kälter und ich hab es nicht gewagt ins Wasser zu gehen. Heute allerdings war es endlich so warm, dass wir uns ein Bad im frischen und vor allem klaren Wasser gegönnt haben. Die „blöde“ Französin von heute Morgen war auch im Wasser und wir haben hier die ersten „normalen“ Worte miteinander gewechselt.
Auf dem Rückweg habe ich es dann geschafft noch zu der Klippe zu gehen, an der ich vorher schon einmal war. Eigentlich wollte ich das Ganze mal bei schönem Wetter filmen, jedoch sind jetzt langsam Wolken aufgezogen, was mir einen Strich durch die Rechnung machte.
Der Abend stand dann im Zeichen des Gruppenkochens (nachdem die Idee von mir kam, war ich der Letzte mit den Einkäufen und bin glorreich zu spät zum Bus gekommen). Es war eine gute Möglichkeit wieder mehr Leute aus der Gruppe kennenzulernen.
Nachdem wir alle gesättigt waren ging es mit dem Einen oder Andern Glas Wein an das Planen der kommenden Wochen mit Kiwi Experience. Es ist zwar viel von Kiwi schon organisiert, aber jeder muss seine individuellen Reisepläne aufeinander abstimmen. Mir war vorher nicht bewusst, dass so eine „organisierte Reise“ so viel Organisation meinerseits verlangt.
Tag 2: Mit den Glühwürmchen baden gehen
Der nächste Tag begann früh und wir sind alle noch etwas verschlafen im Bus gesessen bis es zum ersten Stop ging: Karangahake Walk. Der etwa 20 Minütige Spaziergang war perfekt um uns alle etwas aufzuwecken, vor allem da das Wetter nicht ideal war.
Als wir schließlich nach Waitomo kamen wollten so viele die Tour durch die Höhle machen, dass wir uns in viele Gruppen aufteilen mussten. Ich kam schließlich in die letzte Gruppe und bin um 17 Uhr gestartet, was bedeutete dass ich erst gegen 22 Uhr fertig sein werde. Leider konnte ich in der Höhle oder vor der Höhle keine Bilder machen und die Bilder für über 30$ wollte ich mir nicht kaufen.
Damit müsst ihr mir einfach glauben dass ich in der Höhle war und das sogenannte „Black Water Rafting“ gemacht habe. Die Tour war großartig! Ich bin durch die dunkle Höhle an einer Zipline entlang gerutscht, in den kalten Fluss gesprungen, bin zwei Wasserfällen hinauf geklettert oder saß einfach unter einem „Sternenhimmel“ aus Glühwürmchen (die eigentlich Maden sind) und habe eine heiße Schokolade getrunken (ja, das war auch Teil der Tour).
Nach dem langen Tag gingen dann viele der Gruppe noch in das lokale Pub wo wir den Abend haben ausklingen lassen. Ich habe dabei mich mal wieder ganz besonders gut angestellt und wäre fast an einen Anwohner geraten: Die beiden Französinnen standen draußen und haben geraucht, als ich mit meiner übertrieben enttäuschten Stimme kam und meinte „Ich kann immer noch nicht glauben dass ihr raucht“.
Daraufhin wollte der ebenfalls rauchende Kiwi (gefühlte 2,30 Meter hoch) die Damen verteidigen und machte mir sehr deutlich klar, dass es die Entschiedung der Damen ist wenn sie rauchen. Mein Erklärungsversuch (mit Hilfe der Französinnen), dass es doch nur ein Scherz sei kam bei ihm nicht wirklich an und ich entschloss ganz schnell wieder hinein zur Gruppe zu gehen. Später am Abend führte diese Geschichte noch zum einen oder anderen Gelächter.
Tag 3: Einmal nach Hobbinton und zu den Maori
Als ich an dem Morgen aus dem Bett stieg wusste ich noch nicht was für ein ereignisreicher Tag vor mir liegen würde. Heute würde ich so viel erleben wie normalerweise wohl in einer Woche. Kaum sind wir vom Hostel los gefahren, schon rannte der Erste dem Bus hinterher. Marcel war neu in unserer Gruppe und hatte offensichtlich den Startpunkt nicht ganz gefunden gehabt.
Der erste Stop (naja, eigentlich der Zweite, nachdem der Bus ja für Marcel halten musste) war dann wieder ein kurzer Spaziergang durch ein sehr schönes Stück Urwald. Allerdings war ich noch zu verschlafen als dass ich irgendwelche Bilder geschossen hätte.
Anschließend ging es direkt weiter Richtung Hobbinton. Im Bus saß ich neben Nick, der seineszeichens bekennender „Herr der Ringe“ Fanboy ist. Er hat als Kind schon die Dreharbeiten zu „Der Herr der Ringe“ verfolgt, seit es erstmals eine Ankündigung für die Filme gab. Er wurde im Bus immer aufgeregter und seine Aufregung sprang mit der Zeit auch auf mich über. Als wir schließlich zum Gelände kamen war kein Halten mehr und die Freude war uns allen ins Gesicht geschrieben.
Nachdem zu viele aus unserer Gruppe die Hobbinton Tour besuchen wollten und die Busse von Hobbinton zu klein für uns alle waren, fuhren wir mit dem Kiwi Bus aufs Gelände. Nach kurzer Fahrt sahen wir dann das kleine Dorf Hobbinton im Tal.
Vom Parkplatz aus ging es mit unseren Touristenführern aufs Gelände des Dorfs. Jeder versuchte das beste Bild zu ergattern und die schönsten Motive zu fotografieren.
Nick war an dem Tag durch und durch glücklich und wir Anderen haben uns auch über die wunderschöne Kullise gefreut. Vor allem das Wetter spielte perfekt mit, wo es doch kurz vor Hobbinton noch regnete.
Eher durch Zufall stand ich an dem Tag direkt hinter unseren Brasilianischen Mädels sodass wir hier erstmal etwas Zeit fanden uns etwas ausführlicher zu unterhalten. Wochen später werden wir uns fragen wann wir uns angefreundet haben und kommen schließlich auf den heutigen Tag zurück. Sie werden über die Wochen ebenfalls zu sehr guten Freunden werden.
Die Tour war nach dem Dorfplatz fast vorbei. Wir waren alle gespannt wie wohl das Bier hier in Hobbinton schmecken würde. Wir wussten bereits dass das Ende der Tour in der Dorf Taverne sein wird und freuten uns einerseits auf dieses Highlight, waren aber auch traurig, dass der Ausflug in diese Traumwelt nun enden würde.
Nach der Taverne ging es wieder zurück zu unserem Kiwi Bus. Die gesamte Gruppe ging also zurück. Die gesamte Gruppe? Nein, zwei widerspenstige Brasilianerinnen verpassten die Abfahrt des Busses und blieben damit noch etwas länger in dieser Traumwelt.
Nachdem wir etwa 15 Minuten vom Filmset entfernt waren bekam der Fahrer einen Anruf vom Set, dass sie zwei Brasilianische Mädls gefunden haben die zu unserer Gruppe gehören. Wir warteten daraufhin etwa eine halbe Stunde am Straßenrand auf unsere beiden Nachzügler. Es ist wohl unnötig zu sagen dass der Spot auf den Schaden folgte und unsere Brasilianerinnen als „Zuspätkommer“ gebranntmarkt waren.
Der Tag ist noch nicht zu Ende
Bereits jetzt ist schon so viel passiert, dass ich mich eigentlich ins Bett legen könnte und den Gedanken hätte dass heute so viel passiert sei. Aber stattdessen geht es jetzt weiter nach Rotorua und dort zu einem Maori Overnight Stay. Dieser Overnight Stay sieht so aus, dass man in ein Maori Dorf kommt und dort übernachten kann. Es gibt Spiele am Nachmittag, eine Willkommens-Zeremonie und eine Show am Abend bis es schließlich zum großen Dinner geht. Soweit die Brochure.
Im Bus zum Maori Dorf sagt uns der Busfahrer, dass ein Chief für unsere Gruppe ernannt werden muss und wer es denn sein möchte. In diesem Moment hatte ich den Gedanken dass ich schonmal eine Gelegenheit verpasst hatte, nur weil ich für eine halbe Sekunde zu lange zögerte. Das soll mir nicht wieder passieren und ich hebe meine Hand. Somit wurde ich zum Gruppen Chief ohne zu wissen was das eigentlich bedeutete.
Am Maori Dorf angekommen wird gefragt wer der Chief ist und ich gehe vor der Gruppe her in das Dorf hinein. Wir werden zu einem Gruppenplatz geführt wo einer der Maori uns mit einer kurzen Rede begrüßt. Nun soll der Gruppen Chief eine Rede halten und damit die Einladung annehmen. Da steh ich also, vor einer Gruppe von Leuten mit denen ich sehr viel gelacht habe und mein Kopf schlägt Purzelbäume was ich nun sagen könnte (frei aus dem Gedächtnis):
An dieser Stelle muss ich erkären was ich sagen wollte und was ich tatsächlich sagte: Ich wollte einen Witz reisen und ausdrücken, dass unsere Frauen mit Delfinen schwammen (eine Anspielung auf das Delfin-Schwimmen in Paihia) und deren Paarungsrituale studierten (das sollte der Witz sein). Stattdessen sagte ich aber:
Das Gelächter war natürlich groß als alle verstanden dass unsere Frauen den Akt der Liebe mit Delfinen vollziehen würden und unsere Gruppe hatte daraufhin einen Spitznamen: The mating dolphines
Nachdem sich das Gelächter etwas beruhigt und wir unsere Räume bezogen hatten gab es für mich noch ein Paar Infos für die abendliche Zeremonie: Die Maori-Krieger werden ihre Kampfkünste vorführen und versuchen den Chief einzuschüchtern. Dabei darf ich aber nie den Augenkontakt zu dem Krieger verlieren, keine schnellen Bewegungen machen und (am schlimmsten) weder lachen noch (noch viel schlimmer) lächeln. Die Maori nehmen diese Zeremonie offensichtlich sehr ernst und würden ein Lächeln oder gar lachen als Zeichen interpretieren dass das Ganze von unserer Seite nicht ernst genommen würde. Gut, ich werde mein Bestes geben ernst zu bleiben.
Es ging schließlich weiter zu einem kleinen Spiel und einem Tanz, den wir einüben sollten da wir ihn am Abend beim Dinner vorführen sollten. Bei dem Dinner sind dann mehrere Busladungen von Touristen da, sodass wir uns doch möglichst gut anstellen sollten. Als Chief hatte ich die „Ehre“ das Lied sowohl zu eröffnen, als auch zu beenden indem ich etwas auf Maori ausrufen sollte. Es ist nicht nur so, dass ich es bis jetzt schon wieder vergessen habe was ich zu sagen hatte, sondern auch während des Lieds schon wieder vergaß wie die End-Phrase war.
Nach der Probe wurde es dann ernst: Wir wurden zu dem Platz geführt an dem die Vorführung stattfinden sollte. Als Chief sollte ich vorne stehen, direkt vor den Kriegern. Mit der Zeit kamen noch die anderen Touristengruppen hinzu und auch weitere Chiefs der anderen Gruppen. Ich habe versucht mich möglichst gut zu konzentrieren: Kein Lachen oder gar Lächeln sollte über meine Lippen kommen. Ich konzentrierte mich so stark, dass ich weder merkte dass Leute aus meiner Gruppe mit mir sprachen, noch wieviele andere Chiefs sich direkt neben mir aufreihten.
Am Ende der Zeremonie wird ein Chief ausgewählt der einen Farn aufheben soll. Dieser Chief muss ihn aufheben ohne dabei den Augenkontakt zu dem Krieger zu verlieren. Vorher sagte noch unser Gastgeber, dass ich vorher mittels peripheren Sehens schauen sollte wo der Zweig liegt. Als ich vom Krieger ausgewählt wurde bin ich einfach los marschiert und stand auf einmal vor ihm ohne genau zu wissen wo der Farn liegt. Ganz großes Kino! Damit ging ich also in die Knie und stocherte mit meiner Hand im Sand bis ich irgendwann etwas zu Greifen fand: Ich hab den Farn gefunden gehabt.
Anschließend ging es mit allen Touristen durch das Maori Dorf und an verschiedenen Hütten gab es kleine Workshops wo den Besuchern die Lebensweise der Maori näher gebracht werden sollte.
Schließlich war der „offizielle“ Teil des Abends beendet und es ging zur Maori Show und anschließend zum Dinner. Wir haben es nach dem langen Tag sehr genossen und durften später auch noch unseren Song (und die Männer noch einen Haka Tanz) zum Besten geben. Als dann alle anderen Touristen gingen sind die mating dolphines dann noch zu den Hot Pools gegangen und haben unter dem Sternenhimmel im warmen Wasser den Tag ausklingen lassen.
Tag 4: Der Sprung aus dem Flugzeug
Hier reiht sich ein Highlight an das Nächste, sodass mir am Morgen dieses Tages wiedermal nicht bewusst war was für einen großartigen Tag ich heute haben werde. Aber zunächst ging es ruhig los bei einem ausgedehnten Spaziergang durch den Redwood Forest bei Rotorua.
Heute sollte es nach Taupo gehen und ich hatte letzte Nacht bei den Maori nicht besonders gut geschlafen. Deswegen bin ich im Bus mehrmals eingeschlafen und war jedesmal gerädert wenn ich aussteigen musste. Ein weiterer Stop war bei einem heißen Sumpf, der verdächtig stark nach Schwefel roch.
Anschließend füllte ich im Bus wieder einen Aktivitäten-Bogen aus, damit ich jetzt in Taupo meinen Fallschirmsprung versuchen könnte. Mal schauen ob es heute was wird. Wieder einmal bin ich daraufhin im Bus eingeschlafen und war wieder sehr müde als es einen weiteren Stop gab bei den Huka Falls.
Es hat also geklappt: Ich kann heute wirklich, wirklich, wirklich aus dem Flugzeug springen! Aber warum war ich denn jetzt auf einmal garnicht nervös? Ich war immer noch müde! Das wird sich aber sicherlich gleich ändern.
In meinem Video vor dem Fallschirmspringen erzähle ich dann auch gleich mal Blödsinn: Mount Doom aus den „Herr der Ringe“ Filmen heißt eigentlich Mount Ngauruhoe und der besagte Mount Cook liegt auf der Südinsel von Neuseeland. Mount Cook ist seineszeichens der höchste Berg Neuseelands (deswegen bekannt) aber ziemlich weit weg von hier. Immerhin hab ich den Blödsinn soweit durchgezogen, dass ich sogar meinen Fallschirmpartner verunsichert habe.
Vollgepumpt mit Adrenalin und Endorphinen geht es dann in der Limousine mit der Gruppe aus meinem Flugzeug zurück zum Hostel. Das war definitiv ein erfolgreicher Tag. Heute Abend werde ich dann früh ins Bett gehen da ich morgen schon um 4:45 Uhr aufstehen muss um einmal Mount Doom aus den „Herr der Ringe“ Filmen besteigen möchte.Als ich zurück beim Hostel war habe ich mich dann riesig darüber gefreut, dass ich bei Nadja, Sharon, Valentina und Alina mitessen durfte. Inzwischen hat sich der ganze Bus wie eine große Familie angefühlt und besonders mit den vieren habe ich immer sehr viel unternommen.
Bei Sonnenuntergang saß ich dann noch mit der Französin (deren Gepäck ich in Auckland getragen habe) zusammen. Es war eine schöne Stimmung und war mal wieder ein gelungener Abschluss zu einem grandiosen Tag.
Tag 5: Einmal quer über Mount Doom
Der Tag startet kurz nach Sonnenaufgang und fast unser kompletter Kiwi Bus ist mit dabei Mount Doom zu bezwingen. Die Sonne lacht freundlich und ich geh mit der Erwartung auf eine schöne Wanderung in den Bus zum Startpunkt. Als wir jedoch dort ankommen sieht das Wetter ganz anders aus: Wolken, Wolken, Wolken! Ich bin echt froh, dass ich mich heute Morgen mit allem was ich habe eingepackt habe (das bedeutet geschlagene 5 Lagen).
Ein paar aus unserer Gruppe sind bei diesem Wetter mit einem professionellen Fotografen unterwegs um Fotos für die Kiwi Brochure im nächsten Jahr zu machen. Naja, das Wetter wirkte hier am Anfang jedenfalls nicht besonders einladend.
Mit der Zeit haben sich kleinere Laufgruppen herauskristallisiert womit fast jeder seine Gruppe hatte die im selben Tempo wie man selbst ging. Ich ware damit heute mit einem Koreaner, zwei Briten, einem Schweden, einem Schweizer, einem Dänen und einem Walisen unterwegs. Es hätte kaum eine bessere Gruppe geben können, denn man hätte wohl mit niemanden noch mehr Blödsinn machen können.
Auch wenn der Wind teilweise eisig war und später noch leichter Regen dazugekommen ist, heizte mir die Steigung mit der Zeit ganzschön ein und ich habe mich immerhin von einer Lage doch noch befreit.
Nachdem wir am Gipfel vor lauter Wolken absolut nichts sehen konnten und der Wind nur so über die Spitze pfiff, entschlossen wir uns an den Abstieg zu machen. Als wir den sehr steilen Pfad nach unten folgten kam auf einmal ein Loch in den Wolken und jedem auf dem Pfad entfuhr ein lautes „Aaaaaahhhh“.
Als wir im Tal ankommen reist die Wolkendecke dann komplett auf. Wir genießen die schöne Szenerie auch wenn wir später von anderen aus unserer Gruppe erfahren dass wir wohl zu schnell gewandert sind da sie vom Gipfel einen atemberaubenden Blick auf die Seen und das dortige Tal hatten.
Wir laufen weiter und kaum kommt man über die nächste Anhöhe schon gibt es wieder etwas zu sehen. Ich bin gefangen im ständigen hadern: Einerseits staune ich über alles was ich hier sehen kann, andererseits kann ich kaum einfangen wie faszinierend und schön die Landschaft ist.
Nachdem wir die letzte Anhöhe erreicht hatten ging es noch mehrere Stunden bergab zum Parkplatz. In der Gruppe hatten wir nach wie vor unseren Spaß, jedoch fiel mir das Laufen immer schwerer. Nachdem ich mir an meinem Geburtstag ja meine Wanderstiefel habe richten lassen, hatte ich darin ja schon in der Bay of Islands Blasen bekommen. Nach diesem 20km Marsch mit vielen Höhenmetern bedankten sich meine Füße ebenfalls mit mehreren Blasen bei mir.
Am Abend zurück im Hostel merkte man der gesamten Gruppe die Erschöpfung an. Wenige wollten noch in die Bar gehen und Abendbier trinken. Mit einer kleinen Gruppe war ich aber dann doch in der Hostel eigenen Bar und habe bei einem Bier und einem schön Billiard den Tag würdig beendet.
Kleine Anekdote am Rande: Ich habe organisiert, dass wir für die mating dolphines eine Facebook Gruppe gründen werden um in Zukunft in Kontakt bleiben und auch um Bilder austauschen zu können. Da ich das organisiert habe wollte ich mich auch darum kümmern dass alle in die Gruppe kommen. In dem Moment muss ich hier in Taupo feststellen, dass an meinem Surface (Tablet PC) die Tastatur nicht mehr funktioniert. Wie soll das jetzt ein halbes Jahr ohne Tastatur funktionieren?
Tag 6: Auf nach River Valley
Inzwischen kann ich mir kaum noch vorstellen mit einer anderen Gruppe zu reisen. Innerhalb der letzten 6 Tagen haben wir so viel gemeinsam erlebt, dass ich das Gefühl habe als würde ich jeden einzelnen schon eine Ewigkeit kennen. Heute geht es zu einem etwas anderen Ziel: River Valley. River Valley ist eine Lodge in der Mitte des nirgendwo. Dort gibt es kein Internet, kein Handy-Empfang und auch keine anderen Häuser außer der Lodge selbst. Bis wir aber heute Nachmittag dort ankommen werden gibt es auf dem Weg aber noch den einen oder anderen Halt.
Unter anderem halten wir am Rand des Tongariro National Parks an einem Wasserfall der wieder einmal aus den „Herr der Ringe“ bekannt ist: In dem Fluss sprang Gollum hinein als er einen Fisch fangen wollte. Ansich ist die Stelle nichts besonderes nach all den Highlights der letzten Tage, aber es ist dennoch schön die Drehorte der Filme zu besuchen.
In River Valley angekommen bin ich erstmal begeistert von der Ruhe dort. Nachdem das Wetter nicht besonders gut ist können wir auch nicht sehr viel machen als Spiele zu spielen, zu lesen, Postkarten schreiben oder uns zu unterhalten. Es war eine angenehme Abwechslung zum sonst so aufgeregten Alltag mit der Kiwi Experience.
Am Abend gab es dann noch mehrere Gruppenspiele und am nächsten Morgen eine Wildwater Rafting Tour. Ich wollte nicht wieder etwas machen sodass ich die Tour nicht mitgemacht habe. Nachdem mir diejenigen, die es gemacht haben, allerdings davon vorgeschwärmt haben, habe ich es dann doch bereut nicht mitgegangen zu sein.
Tag 7: Abschied in Wellington
Am Morgen der Rafting Tour wache ich also ohne große Pläne auf und muss aber leider feststellen, dass ich heute Nacht offensichtlich Besuch in meinem Bett hatte. Nicht unbedingt einen Besuch den man sich wünschen würde: Bettwanzen! Ich bin überall vollgestochen und darf wohl eine große Wasch-Runde einlegen müsse. Ich packe meinen gesamtes Hab und Gut in große Plastiktüten und verstaue alles im Bus damit ich es in Wellington heute Abend waschen kann. Nein, das ist keiner meiner besonders guten Tage.
Als die Gruppe mit dem Wildwater Rafting fertig ist geht es also am Mittag mehr oder weniger direkt nach Wellington. Nach dem einchecken beginne ich damit meine Wäsche (und Rucksäcke) zu waschen während sich der Rest der Gruppe auf den Abschieds-Pub-Crawl vorbereitet. Hier werde ich und ein paar andere die Gruppe der mating dolphines verlassen und ein paar zusätzliche Tage in Wellington zu bleiben.
Mir ist nicht nach Pub Crawl! Ich bin genervt von den Bettwanzen und eigentlich auch beschäftigt auf die Waschmaschine und den Trockner zu warten. Jedoch überredet mich Rachel aus der Gruppe doch noch mitzugehen und der Abend wurde unvergesslich schön! (Fast) Der gesamte Bus war tanzen und wir sind uns alle immer wieder im Arm gelegen und haben uns gegenseitig erzählt wie sehr wir uns vermissen werden. Es war ein gelungener Abschied für eine gelungene Reise.
Ich bin heute Abend rechtzeitig ins Bett gegangen und habe das schlimmste Ausmaß des Pub Crawls nicht mitbekommen (und damit auch den Kater am nächsten Tag verhindert). An diesem Abend haben sich allerdings mehrere Paare gefunden, was auch für diese Paar ein gelungener Abschied gewesen sein muss.
Tag 8: Ohne die Delfine noch in Wellington
Am nächsten Morgen treffe ich mich mit Nadja, Sharon, Valentina, Alina und Philip die alle noch in Wellington geblieben sind. Man merkt uns allen an dass wir nicht besonders glücklich sind dass alle anderen weg sind. Sie gehen die Stadt erkunden und später noch ins Museum. Ich bleibe im Hostel und versuche die Tastatur an meinem Surface irgendwie zu retten. Der erste Tag ohne die mating dolphines läuft schonmal nicht besonders rund…
Jaja, die Franzosen. Ich weiß ja nicht, wie das in Frankreich ist, aber das umgedrehte Victory-Zeichen, das sie da im Video macht, ist zumindest in England das gleiche wie der Mittelfinger. Da habe ich schon mal für allgemeine Belustigung gesorgt, als mich betrunkene Teenager mit dem Zeichen begrüßt haben und ich lächelnd mit dem Victory-Zeichen geantwortet habe.
Die Bilder vom Karangahake Walk gefallen mir total. Das ist immer wieder ein toller Teil der Berichte wenn man direkt sehen kann wo du bist. Aber musstest du mir sagen, dass Glühwürmchen eigentlich Maden sind? Jetzt sind die gar nicht mehr niedlich!
Hattest du als Chief eigentlich auch erste Wahl unter den Frauen der Gruppe? Oder gilt das nur für die Delfine? Jetzt wo ich den Teil über den Abschied lese und dass sich dort „Paare“ gefunden haben, schätze ich dass das nicht der Fall war.
Ich hoffe, dass du deine Tastatur irgendwie reparieren kannst!
Na das mit dem umgekehrten Victory Zeichen wusste ich ja garnicht. Danke für die Aufklärung 😀 Irgendwann freue ich mich darüber die gesamte Geschichte von dir und dem Zeichen zu hören 😉
Lustige Geschichte zum Chief sein: Der Chief des Dorfs hat zu dem mit dem Farn gesagt (also zu mir), dass sollte ich den Farn an diesem Abend irgendwo liegen lassen, dann bekommt ER die Frauen ALLER Chiefs. Ich hab ihn daraufhin enttäuschen müssen dass ich doch garkeine Fraue habe die er möglicherweise kriegen könnte.
Ach, der Abschied ist mir schon schwer gefallen. Und einer Paarung haben wir es später auf dem Trip nicht ganz leicht gemacht da wir sie immer wieder daran erinnert haben (der feminine Part war da ganzschön betrunken).
Inzwischen funktioniert die Tastatur wieder. Warum? Weiß ich selbst nicht. Aber in meinem nächsten Beitrag habe ich ein Video eingebettet als ich gemerkt habe dass die Tastatur wieder funktioniert. Blödes Microsoft! 😛
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